Notvorrat Trinkwasser: eine Sorge weniger in unsicheren Zeiten

Was tun, wenn aus dem Wasserhahn mal kein sauberes Trinkwasser kommt? Ein Notvorrat Trinkwasser hilft, gelassen zu bleiben. Was man wissen sollte, welche Möglichkeiten man hat.
Viele Wasserflaschen stehen aufgereiht in einem Abstellraum - Notvorrat Trinkwasser.
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13 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Die Weltlage ist nicht mehr so rosig, wie sie mal war. Der Klimawandel beschert uns Unwetter, unfreundliche Akteure lassen Sabotage, selbst Krieg, als mögliche Ereignisse erscheinen.

Wer auf unangenehme Eventualitäten vorbereitet ist, hat im Ernstfall eine Sorge weniger. Zur Vorbereitung gehören Vorräte, an Lebensmitteln, noch wichtiger jedoch, an Trinkwasser. Denn der Mensch kann eine ganze Weile ohne Essen auskommen, aber ohne Wasser wird es schon nach wenigen Stunden ungemütlich, nach wenigen Tagen lebensgefährlich.

Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, einen Trinkwasservorrat anzulegen. Je nachdem, worauf man sich vorbereiten möchte, wo man wohnt, und auch, wer man ist, sind jeweils andere Möglichkeiten die besten.

Wer die Optionen kennt, kann selbst entscheiden.

Warum ein Wasservorrat sinnvoll ist

Wasser kommt für uns völlig selbstverständlich aus dem Wasserhahn. Und genauso selbstverständlich trinken wir Wasser, Kaffee, Getränke jeder Art, ohne darüber nachzudenken, wo das Wasser eigentlich herkommt.

Wasser, mehr noch, sauberes Trinkwasser, ist für uns selbstverständlich. Dabei kann es ganz leicht passieren, dass einmal kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt. Oder dass das Wasser auf einmal verunreinigt, ungenießbar ist.

Bei Unwettern kann Schmutzwasser in die Wasserversorgung eindringen, können Leitungen zerstört werden. An vielen Orten gibt es nur Wasser, wenn Strom die Pumpen antreibt.

Ein simpler Wasserrohrbruch ist zwar selten, kann aber überall und immer passieren, auch ohne speziellen Grund.

Sabotage ist bereits vorgekommen, die Möglichkeiten sind geradezu unendlich. Sie reichen von der Zerstörung von Leitungen bis zur Verunreinigung des Wassers mit unter Umständen hochgiftigen Substanzen.

Die Zeiten sind heute so, dass alle diese Ereignisse nicht mehr so unmöglich sind, wie wir noch vor wenigen Jahren angenommen haben.

Damit aus einem Notfall keine persönliche Katastrophe wird, ist ein Vorrat ausgesprochen hilfreich. Dann muss man nicht aus dem Haus gehen, wenn dort unter Umständen schmutzige Wassermassen toben oder Sturm Dächer abdeckt und für Lebensgefahr sorgt.

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Zuletzt aktualisiert am 25. April 2025 um 06:45 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Denn wenn man auch, je nach Umgebungstemperatur und Aktivitätsgrad, ein paar Tage ohne Wasser überleben kann, so ist das doch bereits nach wenigen Stunden ausgesprochen unangenehm.

Wie viel Wasser sollte man im Vorrat haben?

Empfehlungen, zum Beispiel vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, gehen von einem Trinkwasserbedarf von 2 Litern pro Person und Tag aus.

2 Liter, die zum Trinken und Kochen verwendet werden. Dazu kommt dann noch Wasser zum Zähneputzen, für Körperpflege, und für alle anderen Zwecke, für die wir Wasser benötigen.

Im Notfall wird man sicherlich nicht zuerst ans Wäsche waschen denken, aber je länger ein Notfall andauert, umso mehr Wasser wird man für alle möglichen Zwecke benötigen.

Ob 2 Liter Wasser für einen selbst ausreichend sind, kommt allerdings stark auf die Umstände an. An heißen Tagen, oder bei körperlicher Aktivität, kann der Bedarf auch deutlich höher liegen.

Zum Vergleich, der durchschnittliche Verbrauch an Trinkwasser in Deutschland betrug im Jahr 2022 126 Liter pro Person und Tag.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt, einen Vorrat für zehn Tage anzulegen.

Das heißt, nach den Empfehlungen sollte eine Person 20 Liter Wasser im Vorrat haben, eine vierköpfige Familie 80 Liter.

Auch Haustiere brauchen Wasser. Wer welche hat, sollte das bei der Planung berücksichtigen.

Das ist allerdings alles keine Verpflichtung. Wie viel Vorrat man für sich selbst als angemessen ansieht, hängt von vielen Faktoren ab.

Wer kleine Kinder im Haushalt hat, wird vielleicht lieber auf Nummer sicher gehen wollen, wer ein Haus mit Regenwasserzisterne, eventuell einen Brunnen und Möglichkeiten zur Wasseraufbereitung hat, wird vielleicht ganz auf zusätzlichen Vorrat verzichten können.

Es hängt von der individuellen Einschätzung ab, für wie wahrscheinlich man es hält, dass es vielleicht mal überhaupt kein Wasser geben könnte. Der Klimawandel eröffnet Möglichkeiten, an die man noch vor kurzem ganz sicher nicht gedacht hat.

Für alle, die sich unsicher sind, gibt es im Folgenden Vorschläge und Machbarkeitsüberlegungen.

Wie kann man Wasser lagern?

Wasser ist sperrig, nimmt fürchterlich viel Platz weg. Es ist noch kein Weg gefunden, Wasser platzsparend zu trocknen. Man muss also sehen, wie man es irgendwo verstaut.

Am einfachsten ist es, Mineralwasser oder Tafelwasser in Flaschen zu lagern. In Glasflaschen ist es, wenn man es dunkel und eher kühl lagert, quasi unbegrenzt haltbar.

Die Flaschen und Kästen nehmen aber viel Platz weg. Ein Vierpersonenhaushalt bräuchte nach den Empfehlungen pro Tag 2 Kästen Wasser. Das wird in engen Mietwohnungen schnell zum Problem.

Wasser in PET-Flaschen oder Tetra-Packs ist weniger lange haltbar, weil Substanzen aus dem Kunststoff nach und nach in das Wasser übergehen können.

Nach dem derzeitigen Stand ist das wohl nicht gesundheitsschädlich, aber je länger das Wasser gelagert wird, umso größer wird dieses Problem. Wer Zweifel hat, nimmt also besser Glasflaschen.

Wer platzsparendere Lösungen sucht, kann Wasser auch in Kanistern lagern. Das nimmt deutlich weniger Platz weg, aber man muss einiges beachten.

Kanister sind aus Kunststoff. Wer lieber Glas nimmt, bleibt bei den Flaschen. Vor allem kommen Kanister aber normalerweise leer, zum Selberfüllen. Das ist kein Problem, wenn man z.B. morgens Wasser abfüllt, um über den Tag welches zur Verfügung zu haben.

Bei längerer Lagerung ist aber eine Filterung/Desinfizierung/Abkochung erforderlich, damit das Wasser nicht verdirbt.

Wer Wasser in Flaschen kauft, spart diesen Aufwand. Es gibt auch größere Flaschen, mit 5 oder 18 Liter Inhalt. Die sind für Wasserspender, aber man kann sie auch für den Vorrat einlagern.

Wenn man bei Kanistern ist, kommt es auf die Größe an. Einen zehn-Tages-Vorrat verteilt man besser auf mehrere Kanister, vor allem dann, wenn man das Wasser erst aufbereitet, dann einlagert.

Wenn man ohnehin die Aufbereitung auf den Zeitpunkt der Benutzung verschiebt, dann kann man den Kanister auch richtig groß wählen. Es gibt auch lebensmittelechte Tanks mit bis zu 1.000 Litern Inhalt, die allerdings in einer Mietwohnung nicht infrage kommen dürften.

In jedem Fall sollte man Wasser möglichst kühl und dunkel lagern. Keller dürften in vielen Fällen gut geeignet sein. Wer keinen hat, kann das Wasser aber auch unter dem Sofa verstauen, oder an einem anderen unauffälligen Ort.

Leitungswasser selbst einlagern

Man kann Trinkwasser, das aus der Wasserleitung kommt, auch selbst für den Wasservorrat abfüllen und einlagern.

Allerdings ist Leitungswasser, das bei uns für gewöhnlich in einwandfreier Trinkwasserqualität aus dem Wasserhahn kommt, trotzdem nur nach einer Vorbehandlung über längere Zeit lagerfähig.

Wenn zum Beispiel das Wasserwerk ankündigt, dass für einen begrenzten Zeitraum (ein paar Stunden, ein Tag) kein Wasser verfügbar sein wird, dann kann man einfach Wasser in Flaschen oder Töpfe füllen und hat für den Tag vorgesorgt.

Wenn man sich aber auf einen Notfall vorbereiten möchte, von dem man nicht weiß, wann er eintritt oder wie lange er andauern wird, dann muss man das Leitungswasser konservieren.

Dafür gibt es im Wesentlichen drei Möglichkeiten:

  • Abkochen
  • Filtern oder
  • Chemische Aufbereitung.

Bevor man sich für eine (oder eine Kombination) dieser Möglichkeiten entscheidet, sollte man wissen, was es damit genau auf sich hat.

Wasser filtern

Viele Menschen haben Wasserfilter in ihren Kühlschränken stehen. Solche Tischwasserfilter sind geeignet, Kalk, eventuell Chlor und einige Metallverbindungen, aus dem Wasser zu filtern. Wer hartes Wasser hat und gerne Tee trinkt, wird von solchen Filtern profitieren.

Sie sind für die Wasseraufbereitung, um Trinkwasser lagerfähig zu machen, allerdings nicht ausreichend.

Denn wenn man Wasser über längere Zeit lagern möchte, muss man sicherstellen, dass sie keine Mikroorganismen enthalten, die sich vermehren könnten.

Diese Mikroorganismen können auf dem Weg vom Wasserhahn zur Wasserflasche, oder vom Wasserfilter zum Trinkglas in das Wasser gelangen. Was nur dann bedenklich wird, wenn sie Zeit bekommen, sich zu vermehren.

Spezielle Filtersysteme, die diese Kontamination aus der Luft vermeiden, sind groß, teuer und für Privathaushalte im Allgemeinen überdimensioniert. Wer nach einer perfekten Lösung für alle Eventualitäten sucht, kann sie trotzdem in Erwägung ziehen.

Filtern ist ein Behandlungsschritt, wenn das Wasser trübe ist oder nicht gut riecht. Wenn das bei dem Wasser aus der Leitung der Fall ist, dann ist der Notfall bereits eingetreten.

Wasser abkochen (einwecken)

Um Wasser keimfrei zu machen, kann man es abkochen.

So gut wie alle Mikroorganismen werden durch Abkochen abgetötet, können sich also nicht weiter vermehren.

Man kann Wasser aus der Leitung einfach in Flaschen füllen und dann erst bei Bedarf abkochen. Das setzt aber voraus, dass man im Notfall diese Möglichkeit zum Abkochen hat. Und nach längerer Lagerung kann das Wasser trotzdem komisch bis unangenehm schmecken.

Wer sich darauf nicht verlassen möchte, kann Trinkwasser einwecken. Einwecken bedeutet abkochen in einem bereits luftdicht verschlossenen Gefäß. Typischerweise werden dafür Einweckgläser verwendet.

Wer Einweckgläser mit den dazu passenden Einkochringen (Gummidichtungen) verwendet, wie sie noch vor wenigen Jahrzehnten in jedem Haushalt vorhanden waren, kann Trinkwasser (und ganz viele Lebensmittel) zuverlässig für lange Zeit konservieren.

Das Wasser wird bei kühler, dunkler Lagerung noch nach Jahren in einwandfreiem Zustand, direkt trinkbar sein.

Allerdings ist der Energiebedarf hoch. Und die Einweckgläser brauchen eine Menge Platz bei der Lagerung.

Wenn das keine Rolle spielt, weil man zum Beispiel Photovoltaik und einen großen Keller hat, ist Einkochen eine richtig gute Methode, Trinkwasser für lange Zeiträume haltbar zu machen.

Hier geht es zur Anleitung.

Chemische Wasseraufbereitung

Wer Trinkwasser für längere Zeit in Kanistern oder Tanks lagern möchte, kommt um die chemische Wasseraufbereitung nicht herum.

Die Methode ist kostengünstig, einfach anwendbar, man braucht keine speziellen Gefäße, jeder lebensmittelechte Kunststoff-Kanister ist geeignet.

Die Bezeichnung chemische Aufbereitung löst allerdings bei vielen Menschen Unbehagen aus.

Es geht darum, dem Wasser Substanzen hinzuzufügen, die die Vermehrung von Mikroorganismen verhindern.

Wenn man zulässt, dass sich Mikroorganismen im Wasser vermehren, kann das zu gravierenden Problemen führen. Wer Wasser lagern möchte, muss das also auf die eine oder andere Weise verhindern.

Bei den desinfizierenden Substanzen handelt es sich im Wesentlichen um Chlor und um Silberionen.

Chlor kennt jeder aus dem Schwimmbad. Ohne Chlor würden Schwimmbäder am laufenden Band Epidemien der unterschiedlichsten Arten auslösen.

Chlor ist billig und kurzfristig sehr wirksam. Es braucht nur sehr wenig davon. Der typische Chlorgeruch ist ein Hinweis darauf, dass das Chlor aus dem Wasser entweicht.

Für die lange Lagerung von Wasser sind deshalb Silberionen die bessere Wahl. Wenn es um das Abwägen zwischen den gesundheitlichen Risiken der Anwendung und Nicht-Anwendung von desinfizierenden Mitteln geht, sind Silberionen auch die bessere Wahl.

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Silberionen verhindern zuverlässig die Vermehrung von Mikroorganismen. Für lange Zeit, das Trinkwasser bleibt Trinkwasser, auch noch nach Monaten, eventuell Jahren.

Lange Zeit hat man geglaubt, die Silberionen wären nebenwirkungsfrei. Auch wenn man inzwischen weiß, dass das nur fast zutreffend ist, muss man für Notsituationen abwägen.

Denn in der Krise hat man die Wahl zwischen drei Optionen:

  • gar kein Wasser
  • keimbelastetes Wasser und
  • Wasser, das auf irgend eine Weise keimfrei gemacht worden ist.

Während es leicht ist, sich für das keimfrei gemachte Wasser zu entscheiden, sollte man über die Methode der Desinfizierung nachdenken.

Ohne Kompromisse geht das nicht. Welchen Kompromiss man selbst eingehen will und kann, muss man entscheiden. Am besten, bevor es zur Krise kommt.

Denn wenn man dann keinen Wasservorrat hat, oder auch, wenn er verbraucht ist, gibt es noch die Möglichkeit, Wasser, das man in der Umgebung findet, zum Beispiel Regenwasser, so aufzubereiten, dass es trinkbar ist. Der Aufwand ist allerdings sehr groß.

Regenwasser/Umgebungswasser trinkbar machen

Wenn es kein sauberes Wasser (mehr) gibt, muss man sich mit dem behelfen, was es gibt. Man kann Regenwasser, Wasser aus Flüssen oder Bächen etc. auch im Haushalt so aufbereiten, dass es als Trinkwasser nutzbar wird.

Ob das Ergebnis dann wirklich Trinkwasserqualität hat, sei dahingestellt. Aber man wird das ohnehin nur dann machen, wenn man keine andere Wahl mehr hat.

In unserer heutigen Zeit ist Regenwasser meistens sauberer als Wasser aus Flüssen oder Bächen. Auch Quellwasser ist schon lange keine Garantie für Reinheit mehr.

Wenn man die Wahl hat, kann es günstig sein, den ersten Regen ablaufen zu lassen und erst dann Wasser aufzufangen, wenn der erste Regen die Luft ausgewaschen hat, das Dach, oder was man zum Auffangen benutzt, abgespült hat.

Regenwasser kann man immer für die Toilettenspülung nehmen. Gefiltertes, klares Regenwasser kann man zum Wäschewaschen oder zum Putzen nehmen, es muss hierfür nicht keimfrei sein.

Aber zum Trinken, Kochen, Zähneputzen etc. sollte man nur Wasser verwenden, das man so weit gereinigt und desinfiziert hat, wie es nur möglich ist.

Dazu sind im Allgemeinen mehrere Arbeitsschritte notwendig.

Zuerst sollte man darauf achten, dass das Wasser schon beim Auffangen so sauber wie möglich gehalten wird. Saubere Gefäße verwenden, Oberflächen, über die das Wasser aufgefangen wird, sauber halten.

Dann sollte das Wasser durch (mindestens) einen Filter laufen. Dazu gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, von hochprofessionell bis improvisiert.

Es folgt die Desinfektion, auch wieder entweder durch Abkochen oder durch chemische Wasseraufbereitung.

Beachten sollte man, dass man auf diese Weise weitgehend keimfreies Wasser herstellen kann. Sehr schwierig bis fast unmöglich ist dagegen, Chemikalien, Gifte, gelöste Salze oder auch Schwermetalle aus dem Wasser zu entfernen.

Der Wasservorrat ist also immer die bessere Wahl. Darauf verzichten sollte man nur, wenn man genau weiß, dass das Wasser, das man verwenden und aufbereiten kann, frei von schwer entfernbaren Substanzen ist.

Wasserfilter

Auch wenn das Wasser, das man aufgefangen hat, klar und sauber aussieht, sollte man es filtern. Sichtbarer Dreck, Trübungen durch Schwebstoffe etc. sind meistens ohnehin nicht das Hauptproblem.

Professionelle Filtersysteme sind einfach zu bedienen, brauchen nur einen Filterdurchlauf und bieten die besten Ergebnisse. Allerdings sind sie eher teuer, und man muss sie bereits haben, wenn der Notfall eintritt.

Die meisten fertig zusammengestellten Filtersysteme bestehen aus mehreren Filtern, die hintereinander in einem Gehäuse verbaut sind.

Bestandteile können Membranfilter, Keramikfilter, Aktivkohlefilter und Umkehrosmose-Membranen sein.

Das gibt es alles in unterschiedlichen Qualitäten, mit unterschiedlich großen Poren in den Filtern und Membranen. Je besser die Qualität des Ergebnisses, umso aufwendiger und teurer ist der Filter.

Es gibt bequem zu bedienende Filtersysteme, die mit Strom betrieben werden. Für Notfälle sollte man allerdings auch einfachere Systeme in Betracht ziehen, die zum Teil mit Schwerkraft, zum Teil mit Muskelkraft bedient werden. Die funktionieren auch dann, wenn der Strom ausfällt.

In jedem Fall ist man mit mehreren hundert Euro dabei. Ob sich das lohnt, hängt davon ab, an welche Anwendungen man denkt.

Wenn es nur darum geht, eine vorübergehende Notsituation zu überstehen, kann man auch improvisieren. Dazu nimmt man einfache Filter, wie zum Beispiel Kaffeefilter oder Baumwollfilter (T-shirts, Handtücher etc), lässt das Wasser so oft durchlaufen, bis es klar ist und ergänzt dann durch eine thermische oder chemische Wasserdesinfektion.

Wasserdesinfektion

Eine sichere Methode, um Krankheitserreger und andere Mikroorganismen im Wasser abzutöten, ist Kochen. 10 Minuten lang sprudelnd kochen lassen, und die meisten Mikroben dürften ihre Aktivitäten eingestellt haben.

In einer Notsituation kann es aber vorkommen, dass man nicht kochen kann. Dafür bietet sich dann die chemische Wasserdesinfektion an.

Das gibt es in Tablettenform und in Form von Flüssigkeit, die ins Wasser getropft wird. Das ist so oder so eine kleine Packung, die viele Jahre lang haltbar ist. So etwas kann man sich realistischerweise zuhause hinlegen, für den Fall der Fälle.

Wirkstoff ist hier üblicherweise eine Kombination aus Silber und Chlor. Es gibt eine Bedienungsanleitung, wenn man die Vorschriften zur Dosierung und Wartezeit einhält, hat man eine sehr hohe Sicherheit.

Alternativ gibt es noch die Desinfektion mit UV-Licht. Entsprechende Geräte gibt es in verschiedenen Größen, auch in klein mit Batteriebetrieb.

Viele dieser Substanzen und Geräte sind entwickelt worden für Reisende, die in Ländern mit unsicherer Wasserversorgung unterwegs sind. Im Notfall wirken sie allerdings genauso gut.

Fazit

Naturkatastrophen, Unfälle, diverse Misslichkeiten können vorkommen. Wer nicht unvorbereitet sein möchte, legt einen Vorrat an.

An Lebensmittel denken dabei viele, viel wichtiger ist aber ein Vorrat an sauberem Trinkwasser.

Die einfachste Möglichkeit ist ein Vorrat an gekauftem Wasser in Flaschen. Alternativ kann man Wasser aus der Leitung aufbereiten und haltbar machen.

Als letzte Möglichkeit, die man wirklich nur im absoluten Notfall anwenden sollte, bleibt die Aufbereitung von Regenwasser oder Flusswasser etc. zu trinkbarem Wasser. Wer sich standardmäßig für diese Methode entscheidet, sollte sorgfältig planen und in professionelle Wasseraufbereitung investieren. Es ist ungleich aufwendiger als das Haltbarmachen und Lagern von Leitungswasser.

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Beitragsbild: KI-generiertes Foto