Hier geht es um Wasser, das auf geradezu unglaublich viele Weisen unser Leben beeinflusst. Wasser ist ein Segen, aber oft auch ein Problem. Wasser kann nicht wirklich verbraucht werden, auch wenn es durch Benutzung oder Verschmutzung zu Abwasser geworden ist, ist es immer noch da.
Wasser ist lebenswichtig und global knapp. Aber auch in Mitteleuropa, das eigentlich wasserreich ist, wird die Beschaffung sauberen Trinkwassers immer schwieriger. Gleichzeitig ergibt sich zunehmend die Notwendigkeit zu einer immer umfassenderen Abwasserreinigung. Mit allen diesen Problemen sind Kosten verbunden, die von der Allgemeinheit getragen werden müssen, denn natürlich kann nicht jeder sein eigenes Wasserwerk und seine eigene Kläranlage haben.
Aus diesen allgemeinen Problemen mit dem Gemeingut Wasser ergibt sich für jeden Einzelnen das Problem, möglichst sparsam mit Wasser umzugehen, natürlich möglichst ohne Verlust an Lebensqualität.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, dieses individuelle Problem anzugehen: Man kann weiter nach technischen Lösungen suchen, wie zum Beispiel sparsamen Klospülungen oder Duschköpfen, oder man kann sein Verhalten verändern und auf diese Weise mit weniger Wasser auskommen oder Wasser weniger stark verschmutzen. Während es zu der ersten Möglichkeit bereits viele Ideen und Produkte gibt, steht Verhaltensänderung nicht so hoch im Kurs, da sie stark mit Einschränkungen in der Lebensqualität assoziiert wird. Es lässt sich zeigen, dass dem nicht zwangsläufig so sein muss.
Daneben ist Wasser natürlich sehr viel mehr als ein Wirtschaftsgut. Wasser ist Teil der Landschaft und eine enorme Naturgewalt. Der Versuch, Flüsse und Seen ausschließlich als Wirtschaftsgüter und Verkehrswege zu sehen, verkennt deren wahre Natur und führt zum Teil zu erheblichen Nebenwirkungen. So verkürzen Flussbegradigungen nicht nur den Weg für die Schifffahrt, sie erhöhen die Strömungsgeschwindigkeit und damit die Gefährlichkeit des Gewässers, sie senken den Grundwasserspiegel und sie verstärken die Hochwasser- und Überschwemmungsgefahr. Dadurch werden nicht nur die Lebensräume vieler Pflanzen und Tiere bedroht, sondern es kommt auch zu mitunter unerwarteten wirtschaftlichen Auswirkungen, die durchaus unerwünscht sein können.