Swimmingpools und Schwimmbecken

Swimmingpool im eigenen Garten - ein Traum
}
5 Minuten
Astrid Kurbjuweit
A

Links mit * sind Affiliatelinks

Auch wenn es für die meisten nur ein Traum bleiben wird, so gibt es doch eine ganze Menge Situationen, in denen der Einbau eines Schwimmbades im Garten oder in einer Halle nicht nur schön und angenehm ist, sondern auch eine Investition, die sich durchaus rechnet.

Denn jedes stilvolle Anwesen gewinnt an Wert, wenn es über ein Schwimmbad verfügt. Jedes Ferienhaus lässt sich besser und zu höheren Preisen vermieten, wenn es ein Schwimmbad hat. Hotels und anspruchsvolle Wohnanlagen sind mit eigenem Schwimmbad begehrter, besser ausgebucht, leichter zu vermieten oder zu verkaufen.

Aber auch für Privatpersonen kann ein Schwimmbecken interessant sein. Egal, ob es für repräsentative Zwecke benötigt wird oder nur der eigenen Erholung dienen soll, ein eigenes Schwimmbad erspart Wege und Stress. Wer zum Beispiel jeden Morgen vor der Arbeit sein Schwimmtraining absolvieren möchte, kann dies ohne zusätzliche Wege tun, ohne zusätzliches Umkleiden und Packen von Sporttaschen. Denn die Alternative ist die Nutzung öffentlicher Schwimmbäder, die ihre Vor- und Nachteile haben.

Öffentliche Schwimmbäder

Jeder kennt die öffentlichen Schwimmbäder mit ihren schönen, großen Schwimmbecken. Ideal, wenn man Bahnen schwimmen möchte. Allerdings sind sie auch oft überfüllt, jedenfalls immer dann, wenn man selbst gerne hingehen möchte. Aus dem Schwimmen wird also oft nichts, stattdessen gibt es Lärm und Gerenne. Seine Ruhe findet man eher nicht, zudem ist das Bad oft weit entfernt und die Öffnungszeiten sind nicht immer mit den eigenen Wünschen vereinbar. Auf der positiven Seite steht natürlich der günstige Preis. Außer dem Eintrittsgeld braucht man nichts zu bezahlen und man braucht sich um nichts zu kümmern.

Das eigene Schwimmbecken

Wer lieber seine Ruhe hat, wer sich nicht an Öffnungszeiten und strenge Hausordnungen halten möchte, der ist mit einem privaten Schwimmbecken besser bedient.

Vor allem bei Neubauten kann das Bad perfekt in die Gebäudeanlage integriert werden, aber auch nachträglich lässt sich, ein ausreichend großes Grundstück vorausgesetzt, ein Becken einbauen.

Zunächst sollte man aber entscheiden, ob man wirklich ein großes Schwimmbecken braucht, oder ob es ein vergleichsweise kleiner Gartenpool auch tut.

Je nachdem, was man für Wünsche hat, kann die kleinere Lösung die bessere sein. Wer sicher ist, dass es ein richtiges Schwimmbecken sein soll, in dem man tatsächlich schwimmen, nicht nur planschen und sich abkühlen kann, der kann weiter planen.

Möglichkeiten und Voraussetzungen

Ein Schwimmbecken, das tatsächlich zum Schwimmen genutzt werden soll, muss mindestens acht Meter lang sein, mindestens 1,35 m tief sein.

Anzeige:
Pools: Faszination Wasser (Garten- und Ideenbücher BJVV)
 Preis: € 49,90 Jetzt auf Amazon kaufen*
Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Zuletzt aktualisiert am 4. Dezember 2024 um 04:00 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Um Spaß beim Schwimmen zu haben, sind mindestens 10 Meter einzuplanen. Je länger das Becken ist, umso besser ist es zum Schwimmen geeignet. Alternativ kann man ein kürzeres Becken mit einer Gegenstromanlage ausrüsten, so dass man dann quasi auf der Stelle schwimmen kann.

Grundsätzlich kann ein Schwimmbecken jede Form haben, zum Schwimmen empfiehlt sich allerdings unter allen Umständen die klassische, rechteckige Form. Die benötigte Breite hängt dabei von der Zahl der gleichzeitig Schwimmenden ab.

Wer eine andere als die rechteckige Form bevorzugt, sollte bedenken, dass das Wasser geheizt werden muss. Heute ist es üblich (und sehr sinnvoll), dazu eine Beckenabdeckung oder -überdachung einzuplanen, um die Wärme im Wasser zu halten. Das ist im Grunde nur bei der rechteckigen Form zu realisieren. Alle anderen Formen beschränken die Nutzung deshalb auf wenige Sommermonate, bei gleichzeitig deutlich erhöhten Betriebskosten. Die meisten Schwimmbecken haben rechteckige Formen.

Die rechteckige Form ist auch immer dann die richtige Wahl, wenn das Bad in einer Halle liegen soll. Eine solche Halle erhöht zwar die Baukosten, führt langfristig aber dazu, dass zum einen die Betriebskosten und der Pflegeaufwand gering gehalten werden können, und dass zum anderen das Bad wirklich ganzjährig genutzt werden kann.

Welche Form und Größe der Swimming-Pool haben kann, hängt auch vom zur Verfügung stehenden Platz und den Eigenschaften des Grundstücks ab. Auf ebenem Boden lässt sich der Traum vom Pool leichter verwirklichen als auf einem Hanggrundstück. Felsiger Untergrund kann das Vorhaben unter Umständen erheblich verteuern. Auch das Grundwasser kann die Bauarbeiten behindern. Vor Auftragsvergabe sollten also die Voraussetzungen geprüft werden, um teure Überraschungen zu vermeiden.

Auch die Frage, an welcher Stelle des Grundstücks der Pool eingebaut werden soll, sollte sorgfältig überlegt werden. Hier müssen meistens Kompromisse gemacht werden.

Eine Schwimmhalle baut man im Allgemeinen direkt an das Haus an, so dass auch im Winter die Nutzung möglich ist, ohne in die Kälte zu müssen. Ein offenes Schwimmbecken ist auch in der Nähe des Hauses am besten untergebracht. Zum einen sind Installationen notwendig, die eine Verbindung zum Haus erfordern. Zum anderen werden Swimming-Pools heute meistens mit Solarenergie geheizt, die benötigten Kollektoren sind auf dem Hausdach am besten aufgehoben.

Allerdings ist es auch eine gute Idee, das Becken so zu planen, dass es möglichst den ganzen Tag lang von der Sonne beschienen wird. Außerdem sollte man die Nähe zu Bäumen und größeren Büschen meiden, weil das Laub den Pflegeaufwand erheblich vergrößern kann. Meistens lassen sich nicht alle Anforderungen perfekt erfüllen, ein sinnvoller Kompromiss muss ja auch die gesamte Gartengestaltung und die Zufahrt für die Baumaschinen berücksichtigen.

Technik

Ein Schwimmbecken ist heute kein blau gestrichenes rechteckiges Loch im Boden mehr, sondern ein ausgefeiltes technisches Meisterwerk. Deshalb ist von einem Selbstbau auch eher abzuraten. Vor allem zwei Probleme müssen gelöst werden: Das Wasser muss sauber und klar gehalten werden, und es muss erwärmt werden. Beides kostet Energie, und so gibt es inzwischen eine ganze Reihe von technischen Lösungen, die das Wasser mit unterschiedlichem Energieaufwand behandeln. Dabei gilt grob, je niedriger der Anschaffungspreis, umso höher die laufenden Kosten. Es lohnt sich recht schnell, am Anfang etwas mehr zu investieren.

Wärme

Eine Beckenisolierung verhindert die Wärmeabgabe an den umgebenden Boden. Die Baugrube muss also um einiges größer sein als das fertige Becken. Der Aufwand lohnt sich aber, die benötigte Heizenergie reduziert sich beträchtlich. Diese Wärmeabgabe nach unten ist natürlich unabhängig davon, ob der Pool draußen oder in einer Halle liegt. Zusätzlich benötigen Freibäder heute eine Beckenabdeckung oder alternativ eine Überdachung. Eine Beckenabdeckung ist dabei häufig schon in den Pool integriert, in Form einer stabilen Plane oder eines Rolladens. Die Abdeckung liegt dabei im Allgemeinen auf dem Wasser auf und ist begehbar. Sie wird immer dann geschlossen, wenn der Swimmingpool nicht genutzt wird.

Eine Beckenüberdachung ermöglicht die Nutzung des Freibades auch im Winter. Je nach Modell lässt das Dach gerade soviel Platz, dass der Schwimmer sich darunter bequem bewegen kann. Andere Modelle sind höher und breiter, so dass man am Beckenrand aufrecht gehen kann. Der Übergang zu einer Schwimmhalle ist unter Umständen fließend. Beide Lösungsmöglichkeiten, Abdeckung oder Überdachung, verhindern nicht nur die übermäßige Wärmeabgabe aus dem Wasser, sie vermindern auch die Verschmutzung des Beckens. Und sie verhindern, dass jemand unbeabsichtigt ins Becken fällt. Viele Beckenüberdachungen laufen auf Schienen, so dass sie beiseitegeschoben werden können, wenn sie nicht gebraucht werden.

Trotz aller Isoliertechnik wird eine Poolheizung gebraucht. Diese kann aber umso kleiner dimensioniert werden, je besser das Becken isoliert ist. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, die gebräuchlichsten sind die Anbindung an die Zentralheizung des Hauses und die Verwendung von Solarkollektoren.

Sauberes Wasser

Jedes Schwimmbecken braucht eine Wasseraufbereitungsanlage, also eine Filteranlage mit Umwälzpumpe. Das Wasser muss ständig sauber gehalten werden, es muss auch ständig auf Keimbelastung geprüft und nach Bedarf gechlort werden. Diese Aufgaben lassen sich automatisieren. Eine automatisch arbeitende Anlage ist dabei vorzuziehen, denn sowohl zu große Wartungsintervalle als auch das Prinzip viel-hilft-viel wirken sich nachteilig auf Hygiene und Energieverbrauch aus.

Mit dem Betrieb der Wasseraufbereitung ist es aber nicht getan. In regelmäßigen Abständen muss der Beckenboden gesäubert werden, denn dort lagern sich Staub, Dreck, Blätter und sonstiges ab, was mechanisch entfernt werden muss. Es gibt spezielle Unterwasserstaubsauger, speziell für diesen Zweck. In manchen Pools sind die entsprechenden Sauganschlüsse schon integriert. Ebenfalls muss das gesamte Becken von Zeit zu Zeit gereinigt werden, denn mit der Zeit bilden sich trotz aller Sorgfalt Algen, die unbedingt entfernt werden müssen.

Zusätzliche Installationen

Heutige Pools haben meistens noch diverse Annehmlichkeiten eingebaut. Dazu gehört die Poolbeleuchtung, aber auch optionale Installationen wie zum Beispiel eine Gegenstromanlage. Je kleiner das Becken ist, umso eher sollte man eine solche Anlage installieren. Sie ermöglicht richtiges Schwimmen auch in einem kleinen Becken. Möglich ist auch der Einbau von Massagedüsen oder auch ausgefeilter Strömungs- oder Massageanlagen. Über alle diese Dinge sollte man vor der Anschaffung nachdenken, denn der nachträgliche Einbau ist zwar möglich, dann aber ungleich aufwendiger.

Auswahl und Einbau

Wenn man sich darüber klar geworden ist, welche Eigenschaften der gewünschte Pool haben soll, geht es an die Entscheidung. Man kann einen Pool in handwerklicher Bauweise an Ort und Stelle bauen lassen, oder man kann ein fertiges Schwimmbecken bestellen, das nur noch in die Baugrube versenkt und angeschlossen wird. Je nach Beschaffenheit des Untergrundes ist das sowieso die bessere Wahl. Denn wenn sich der Untergrund vielleicht trotz aller Vorsichtsmaßnahmen noch setzt, bekommt der Fertigpool keine Risse, wird nicht undicht. Eine Baustelle hat man in jedem Fall, durch einen fertigen Pool kann ihre Dauer und Komplexität aber erheblich verringert werden. Wer seinen Pool lieber geschwungen, rund oder asymmetrisch möchte, oder wer sich während der Bauphase noch Änderungen offenhalten möchte, der entscheidet sich allerdings besser für einen Pool in handwerklicher Bauweise.

Wenn die Planung so weit gediehen ist und die Finanzierung steht, kann es an die Realisierung gehen.

Weitere Artikel
Beitragsbild: alexandre zweiger/Shutterstock