Schwimmbecken oder Gartenteich? Schwimmteich!

Schwimmteich mit Tief- und Flachwasserbereichen
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6 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Grundsätzlich kann man seinen Garten mit zwei Arten von Wasserbecken gestalten: mit einem Gartenteich oder mit einem Schwimmbecken oder Gartenpool. Diese unterscheiden sich erheblich in Aussehen, Nutzungsmöglichkeiten und Aufwand. Der Einbau eines richtigen Gartenteichs oder eines richtigen Schwimmbeckens ist auch meistens endgültig, schließlich sind unter anderem recht umfangreiche Erdarbeiten erforderlich. Man sollte sich also gut überlegen, was man haben will. Wenn man sich unsicher ist, kann man mit einen kleinen Gartenpool zum Aufstellen testen, ob einem das gefällt oder nicht.

Der Gartenpool zum Aufstellen ist genauso wie ein Planschbecken selten Gestaltungselement im Garten, er dient einem Zweck, soll Abkühlung und Wasserspaß im heißen Sommer bringen, das Aussehen ist Nebensache. Anders ist es, wenn ein Gartenteich oder ein Schwimmbecken fest installiert werden sollen. Die erfüllen zwar auch ihre jeweiligen Zwecke, sind aber in jeden Fall auch Teil der Gartengestaltung, bestimmen den Stil des Gartens mit, meistens zu einem großen Teil.

Entscheidungskriterien

Die Entscheidung, ob Pool oder Teich hängt von vielen Aspekten ab. Zu den Entscheidungskriterien gehören sowohl die geplante Nutzungsart als auch der Stil, in dem der Garten gehalten ist.

Wer schwimmen will, braucht ein Schwimmbecken, wer Fische halten möchte, braucht einen Teich. Das ist klar. Wer einen naturnahen Garten gestaltet, ist ebenfalls mit einem Teich gut beraten, genauso wie ein klarer, fast klinisch rein erscheinender Swimming-Pool das Ambiente eines entsprechend stilvollen Gartens prägen kann.

Was aber soll man tun, wenn man in einem naturnah gestalteten Garten trotzdem baden und sich abkühlen, vielleicht sogar schwimmen möchte?

Der Fertigteich aus dem Baumarkt ist hier viel zu klein zum Baden, der Standard-Pool zu steril, zu türkis, zu rechteckig, um noch als naturnah durchzugehen.

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Zuletzt aktualisiert am 9. Dezember 2024 um 05:15 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Bei Interessenkonflikten dieser Art gibt es nicht nur entweder-oder, es gibt auch die Möglichkeit, individuell zu planen und der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen. Das macht etwas mehr Mühe als die Standard-Lösung, aber es macht auch mehr Spaß.

Ein Mittelding zwischen Teich und Pool ist also möglich, sogar in vielen Varianten. Man sollte sich gut überlegen, welches die für einen selbst richtige Variante ist. Man kann den Schwerpunkt je nach Interesse auf Teich oder auf Schwimmen legen, die jeweils anderen Eigenschaften sind dann zwar auch vorhanden, aber eher im Hintergrund. Ein Schwimmteich kann also alles mögliche zwischen Gartenteich und Swimmingpool sein.

Schwimmen im Gartenteich, zwischen den Fischen?

Wer schwimmen oder baden möchte, braucht sauberes, hygienisches Wasser. Dies wird im Schwimmbecken meistens mit Hilfe von Chlor und aufwendiger Filtertechnik hergestellt. Allerdings brauchen Gartenteiche auch sauberes Wasser, sonst könnten darin keine Fische leben, sonst würde es schnell anfangen zu faulen und zu stinken. Gartenteiche nutzen die Filterleistung der Wasser- und Uferpflanzen. Diese dienen keineswegs nur dekorativen Zwecken, sondern erfüllen die Aufgabe, das Wasser sauber zu halten.

Das funktioniert tatsächlich. Ein Gartenteich ohne Pflanzen müsste genauso wie ein Schwimmbecken chemisch sauber gehalten werden, wenn er keine Pflanzen beherbergen würde. Diese Filterleistung der Pflanzen wird ja zum Beispiel auch in Pflanzenkläranlagen genutzt. Und tatsächlich kann man auf die Weise auch sein Bade- oder Schwimmwasser hygienisch und sauber halten. Man kann also durchaus im Gartenteich schwimmen oder baden, jedenfalls dann, wenn er groß genug dafür und entsprechend gestaltet ist.

Die Auswahl der richtigen Pflanzen und eine ausreichende Größe des Teiches sichern also durchaus eine einwandfreie Wasserqualität, so dass man ohne Probleme in seinem Teich baden kann. Auch wenn man sich bei einem eher kleinen Teich vielleicht doch zwischen den Fischen und dem eigenen Badespaß entscheiden sollte. Es ist auch kein Problem, die Pflanzen so anzuordnen, dass man schwimmen kann, ohne mit ihnen in Kontakt zu kommen.

Der Schwimmteich ist noch nicht so weit verbreitet wie Gartenteiche oder Schwimmbecken, aber er ist im Kommen. Es gibt inzwischen sogar schon Fertiglösungen zu kaufen. Interessanter ist natürlich wie immer die individuelle Gestaltung. Dabei sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt, außer vielleicht finanzielle. Der Eigenbau ist jedenfalls einfacher als der eines reinen Schwimmbeckens, die Betriebskosten sind meistens auch niedriger.

Eigenschaften von Teichen und Schwimmbecken

Gartenteiche sind normalerweise eher flach, die Ufer sind in flachen Stufen gestaltet, auf denen die Wasserpflanzen in Taschen oder ähnlichen Gebilden wachsen. Nur in der Mitte ist ein kleiner Bereich eher tief, was meistens aber auch eher weniger als einen Meter bedeutet. Eine Wassertiefe, in der man nicht schwimmen kann.

Zum Schwimmen braucht man eine Wassertiefe von mindestens 1,35m, besser ist mehr. Damit man auch tatsächlich schwimmen kann, muss die Wasserfläche eine ausreichende Länge bei der benötigten Tiefe haben, so dass die Ufer oder Ränder im Allgemeinen senkrecht ausgeführt sind.

Gartenteiche sind meistens so ungefähr rund oder oval, mit einer Betonung auf ungefähr. Denn durch das Vermeiden geometrischer Formen wird der naturnahe Eindruck unterstützt, den die Teiche ja ausstrahlen sollen. Schwimmbecken sind dagegen meistens entweder rechteckig oder, bei Aufstellpools, exakt rund. Zum Schwimmen hat sich eindeutig die rechteckige Form als vorteilhaft herausgestellt.

Gartenteiche enthalten möglichst viele Pflanzen, dazu teilweise Fische, auch Frösche oder andere Amphibien können sich einstellen. Schwimmbecken enthalten für gewöhnlich klares Wasser, sonst nichts. Außer natürlich den Chemikalien, die die Klarheit des Wassers erhalten.

Das Wasser im Gartenteich wünscht man sich eher kühl, was besser für Fische und Pflanzen ist. Im Schwimmbecken hätte man es dagegen lieber etwas wärmer, was besser für den schwimmenden Menschen ist. In der Realität ist es genau umgekehrt. Die flachen Teiche erwärmen sich im Sommer sehr stark, wozu auch die schwarze Teichfolie, der dunkle Untergrund beitragen. Die tiefen Schwimmbecken bleiben kalt, was nicht nur, aber auch mit der Farbgestaltung zu tun hat.

Der Schwimmteich, das Beste von beidem

Natürlich ist es ein bisschen Ansichtssache, was man als Vorteil oder Nachteil ansieht, aber man kann schon sagen, dass Schwimmteiche die Vorteile beider Formen von Wasserbecken in sich vereinen.

Idealerweise hat ein Schwimmteich einen tiefen Bereich, der zum Schwimmen geeignet ist. Daran schließt sich ein Flachwasserbereich an, der wie ein Gartenteich gestaltet ist. Durch den Wasseraustausch zwischen den beiden Bereichen wird das Wasser auch im tiefen Bereich erwärmt, wenn auch nicht so stark wie in einem flachen Teich. Die Pflanzen im Flachwasserbereich reinigen das Wasser, was Chlor und aufwendige Filtertechnik einspart. Je nachdem, wie die beiden Bereiche angeordnet sind, erfolgt der Wasseraustausch von selbst oder durch eine Pumpe. In jedem Fall ist der technische Aufwand geringer als bei einem Swimmingpool.

Je größer der relative Anteil des Flachwasserbereiches an der Gesamtwasserfläche, umso besser funktioniert das System. Im Grunde kann man einen Schwimmteich konstruieren, indem man einen Swimmingpool ringsherum oder zumindest an einer Seite durch einen Flachwasserbereich erweitert, der mit Wasserpflanzen gestaltet wird. Aus optischen Gründen kann man die Anordnung aber auch anders gestalten, zum Beispiel ist es möglich, zwei Becken zu installieren, die nur durch einen schmalen Graben oder sogar nur durch eine Pumpenstrecke miteinander verbunden sind. Wenn man eventuelle Höhenunterschiede durch einen kleinen Wasserfall überwindet, wird das Wasser noch optimal mit Sauerstoff versorgt. Natürlich muss der Höhenunterschied in der anderen Richtung dann mit einer Pumpe überwunden werden. Es ist also auch möglich, einen klassischen Pool mit biologischer Wasseraufbereitung zu betreiben, wenn daneben oder auch in gewisser Entfernung der dazugehörige Teich liegt. Dieser Teich kann, wenn nur die biologische Wasseraufbereitung, nicht der naturnahe Eindruck im Vordergrund steht, auch in Form eines Filtergrabens ausgeführt werden, also mit minimalem Platzbedarf.

Individuelle Gestaltung

Wer also einen Schwimmteich in seinem Garten haben möchte, kann ihn sich von einer Firma fertig installieren lassen oder er kann ihn sich selbst planen und zumindest teilweise in Eigenarbeit ausführen. Eine Anpassung an das Gelände ist möglich, die Form des Teiches steht nicht fest. Auch wenn die rechteckige Form zum Schwimmen am besten geeignet ist, so kann man doch auch den Tiefwasserbereich in jeder Form realisieren, die einem angemessen erscheint, die in die Umgebung passt.

Günstig ist, ausgehend von einem mehr oder weniger rechteckigen Tiefwasserbereich an den Seiten Flachwasserbereiche anzuschließen, so dass man von außen nicht sieht, dass sozusagen ein rechteckiges Schwimmbecken enthalten ist. Je nach dem möglichen Platzangebot kann man aber auch nur an einer Seite ein flaches Ufer installieren, an den anderen Seiten senkrechte Wände, die dann aber auch nicht unbedingt gerade oder rechtwinkling ausgeführt werden müssen.

Für die senkrechten Poolwände empfiehlt sich eine Konstruktion, die entweder aus Beton gegossen oder aus Breitflachstahl aufgestellt werden kann. Damit sind dann auch alle erdenklichen Formen des Beckens realisierbar. Das Biegen des Flachstahls kann man nicht selbst machen, dazu braucht man eine speziell ausgerüstete Firma, die über die entsprechende Biegetechnik verfügt. Damit ist man dann aber auch frei für jede vernünftige oder verrückte Idee, die einem in den Kopf kommt, muss sich nicht auf die Vorgaben der Fertiganbieter festlegen lassen.

Die Flachwasserbereiche sind einfacher zu gestalten, wenn die Erdarbeiten mal abgeschlossen sind. Die Planung in flachen Stufen, wie beim Gartenteich, ist sicherlich optimal, bei begrenztem Platz können die Stufen aber auch steiler gestaltet werden. Die gesamte Fläche muss dann mit Teichfolie ausgelegt werden, je nach Anspruch an Haltbarkeit und Belastbarkeit wird die Folie dann noch mit einer Verbundmatte bedeckt und mit Mörtel eingeschlämmt. Es ist eine gute Idee, weder an der Teichfolie noch an der Verarbeitung zu sparen, denn Reparaturen an beschädigter Folie erweisen sich regelmäßig als aufwendig. Besser ist, die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung durch die Wahl robusten Materials und sorgfältige Verarbeitung zu minimieren.

Fische

Zu einem Gartenteich gehören Fische. Im Pool wäre man meistens lieber alleine. Man kann den Flachwasserbereich durch Netze abtrennen, so dass die Fische dort bleiben. Im Winter kann man die Netze entfernen, da das tiefere Wasser nicht so leicht einfriert.

Pflanzen

Genauso wie ein Gartenteich lebt der Schwimmteich von den Wasser- und Uferpflanzen. Es gibt eine riesige Zahl an Möglichkeiten, wie man die unterschiedlich tiefen Bereiche des Teiches bepflanzen kann. Für jede Wassertiefe gibt es darauf angepasste Pflanzen, so dass man sich bei der Auswahl beraten lassen sollte.

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Beitragsbild: Hirundo/Shutterstock